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Jagdpanzer IV / 70 ''Vor dem Gegenstoß''

Bausatz von Dragon  im Maßstab 1/72


von Manuel Sperber April / 2024





Zur Geschichte:


Die zunehmenden Erfolge der Sturmgeschütz-Einheiten bei der Bekämpfung feindlicher Panzer nach der Ausrüstung mit den langen 7,5-cm-Sturmkanonen im Verlaufe des Jahres 1942 und die Rückmeldungen der Einheiten, denen ab März 1942 die mit der 7,5-cm-KwK L/43 ausgerüsteten Panzerkampfwagen IV (Pz.Kpfw. IV) zugeteilt wurden, belegten die stark erhöhte Wirksamkeit dieser längeren Geschütze gegen die aktuellen gegnerischen Panzertypen. Bei der Planung der Rüstungsindustrie zielte man allerdings darauf ab künftig nur noch ein Fahrgestell produzieren zu müssen. So erging im September 1942 vom Heereswaffenamt (HWA) der Auftrag an die Firma Vogtländischen Maschinenfabrik (VOMAG) in Plauen, welche auch Pz.Kpfw. IV fertigte, ein flaches Panzerjäger-Fahrzeug mit verbesserter frontaler Panzerung (für die 7,5-cm-StuK L/48[4]) zu entwickeln, welches auf dem Fahrgestell der Pz.Kpfw. IV basieren sollte.



Am 14. Mai 1943 wurde von VOMAG ein Holzmodell des neuen „kleinen Panzerjäger der Firma VOMAG“ vorgestellt, das die Zustimmung Hitlers fand. Die Lafettierung der Waffe wurde für das neue Fahrzeug angepasst und damit zur 7,5-cm-Panzerjäger-Kanone 39 (L/48) weiterentwickelt. Ein in Weichstahl gefertigtes Versuchsfahrzeug (leichter Panzerjäger mit 7,5 cm L/48 auf Fahrgestell IV (Eisen)) wurde Hitler bei einer Konferenz am 20. Oktober 1943 präsentiert und zeigte zwei geschossabweisende Kugelblenden zum Schutz je eines links und rechts der Hauptbewaffnung zu montierenden Maschinengewehrs. Der Wunsch des HWA ab Anfang 1943 nach einer weiteren Verstärkung der Frontpanzerung beim Pz.Kpfw. IV wurde von der Industrieseite aus fertigungstechnischen Gründen immer wieder abgelehnt. Doch bot sich im Rahmen der Entwicklung des Jagdpanzer IV die Möglichkeit diese Forderung zu erfüllen, da sich das Fahrzeug derzeit noch nicht in der Serienfertigung befand. Hierzu wurde der Wannenbug des überarbeiteten Pz.Kpfw. IV-Fahrgestells mit zwei nun stark gewinkelten Panzerplatten ausgeführt. Diese sind bereits bei den frühen Versuchsfahrzeugen, spätestens jedoch im Herbst 1943, zu sehen.

Um einen möglichst großen Schutz der Besatzung zu erreichen, war die verstärkte Frontpanzerplatte des Aufbaus in der Entwurfs- und Versuchs-Phase mit an beiden Seiten um 90° abgerundeten Seiten ausgeführt.[6] Im Verlauf der weiteren Entwicklung wurden aktuelle Fahrgestell-bezogene Änderungen der Serienfertigung des Pz.Kpfw. IV in den Entwurf übernommen und auch die Frage nach geeigneten Nahverteidigungs- und Beobachtungsmitteln gelöst. Am Jahresende 1943 galt die Entwicklung als abgeschlossen, so dass eine Serienfertigung ab Januar 1944 geplant wurde.




Im Januar 1944 wurde angeordnet, unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten, die überlange 7,5-cm L/70-Kanone in den Jagdpanzer IV einzubauen. Im April wurden Hitler die ersten Lichtbilder des Panzerjägers mit dieser Kanone gezeigt. Im Rahmen einer Vorführung zu seinem Geburtstag am 20. April legte er den Schwerpunkt der Panzerjägerproduktion auf das „Panzer IV/70 (V)“ genannte Fahrzeug, von dem monatlich bis zu 1000 Stück gebaut werden sollten. Dazu sollte die gesamte Panzer-IV-Produktion auf die Herstellung des Sturmgeschützes IV und des neuen Jagdpanzers IV umgestellt werden.

Im August 1944 begann die Produktion des Panzer IV/70 (V) genannten Fahrzeugs bei VOMAG. Die 7,5-cm-Pak 42 L/70 stellte eine Variante der auch im Panther eingebauten Waffe dar. Diese wurde von den Gustloff-Werken in Weimar und von Škoda in Pilsen in dieser Ausführung ohne Mündungsbremse geliefert. Die mit einer Saukopfblende geschützte und 10° nach beiden Seiten schwenkbare Waffe war von der Fahrzeugmitte aus leicht nach rechts versetzt. Wie auch im Jagdpanzer IV bestand die Besatzung eines Befehlsfahrzeugs aus fünf Mann statt regulär vier Mann. Wegen des langen Überhangs der Kanone musste diese während des Marsches zwingend in einer Rohrstütze gelagert werden. Mit fast 26 Tonnen Gefechtsgewicht war das Panzer-IV-Fahrgestell sehr stark belastet. Die lange Waffe und die starke Bugpanzerung von 80 mm machten das Fahrzeug stark kopflastig, wodurch es im Gelände nur schlecht zu lenken war. Als Gegenmaßnahme für die aus der Kopflastigkeit resultierenden häufigen Schäden an den Gummibandagen der vorderen Laufrollen, wurden spezielle Stahllaufräder mit innenliegender Gummipufferung verwendet. Vomag stellte von diesem Typ insgesamt 930 Stück her. Überliefert ist der Spitzname „Guderian-Ente“.




 

Der Bausatz:

Der Spritzgussbausatz von Dragon besticht durch eine hohe Passgenauigkeit und besteht aus einer überschaubaren Anzahl von Bauteilen.

Als Zurüstsets kamen hier ein Ätzteilsatz von Voyager Model und ein Alurohr von Aber zum Einsatz. Allerdings habe ich hier nicht alle Ätzteile verbaut.

 



Der Zusammenbau:


Beim Zusammenbau der Plastikbauteile gab es keinerlei Probleme und es ging schnell von der Hand. Nachdem das Alurohr eingepasst und verklebt war widmete ich mich den Ätzteilen. Hier ist eine Biegehilfe unerlässlich um die Zurüstteile in die gewünschte Form zu bringen. Dieser Teil des Zusammenbaus beanspruchte viel Zeit und Ausdauer. Die kleinsten Teile waren gerade einmal 1mm x 1mm groß.



Man kann hier streiten aber ich entschied mich nicht alle im Bogen enthaltenen Bleche zu nutzen da auch die aus Plastik gegossenen Werkzeuge eine sehr gute Figur abgeben.



Die Schürzen verbog und verbeulte ich noch hier und da um die ypische Beanspruchung im Feld darzustellen. Hier kam es oft vor das die Seitenteile abgerissen oder einfach verloren wurden.

Alles in allem hatte ich viel Spaß beim Zusammenbau.




Die Farbgebung:


Bei der Farbgebung recherchierte ich etwas und las eine Menge Bücher. Auffallend war das man zum Ende des Krieges eine Menge Farben verwendete. Es kam vor das die Fahrzeuge nur mit einer Rostschutzfarbe an die Front geliefert wurden oder nur in verschiedensten Sandtönen.

Bei der Truppe angekommen wurden diese dann im Feld mit allen möglichen Sand, grün und Brauntönen lackiert oder bestrichen.

Ich entschied mich hier für das Farbset  ‘‘Late German Camouflages‘‘ von Ammo. Mir gefiel das B Resedagrün so auf Anhieb das ich es nahm. Dazu kam das Dunkelgelb Aus ’44 DG III und das Rotbraun zum Einsatz.



Als erstes Lackierte ich alles mit Resedagrün. Danach nahm ich das Liquid Mask von Vallejo und malte damit die ersten Flecken aufs Fahrzeug. Nach dem alles gut durchgetrocknet war kam das Rotbraun als Farbschicht über das gesamte Fahrzeug. Nun kam ein weiters Mal das Liquid Mask zum Einsatz. Ich malte nun die Rotbraunen Flecken damit. Nach einer weiten Trocknungszeit wurde alles mit dem Dunkelgelb lackiert und nach dem Trocknen das Liquid Mask mit einem Radiergummi, Pinsel und Pinzette entfernt.



Abschließend kam die Detailbemalung mit einem Pinsel und ich lackierte die Kette. Bei der Kette halte ich immer so das ich sie schwarz grundiere und danach mit einem mittleren oder hellen Braunton leicht einneble. Danach folgt ein Washing mit einer Rostfarbe und abschließend ein Drybrushing mit eisen oder Silber.

Nach dem Farbauftrag wurde alles mit Glanzlack von Vallejo versiegelt, die Decals angebracht und nochmals versiegelt.




 

Die Alterung:


Bei der Alterung begann ich mit einem punktuellem Washing. Danach wurden kleinere Beschädigungen, Kratzer und Roststellen mit Ölfarben dargestellt. Hier nutzte ich hauptsächlich die Produkte von Abteilung 502 und Schminke.

So verfuhr ich auch mit den Laufrollen, Seitenschürzen und den Kleinteilen. Nun kam ein Filter von Ammo zum Einsatz. Ich benutzte hier das ‘‘Tan for Tritonal Camo‘‘. Nun wurde noch ein dezentes Drybrushing mit einem warmen Grau durchgefürt.



Jetzt wurde das Fahrwerk samt Ketten und Laufrollen mit Schmutz und Dreck versehen. Hier verwendete ich verschiedene Produkte von Ammo und Ölfarben. Ich nutzte hier das erste Mal die ‘‘ nature effects‘‘ von Ammo. Ich fand die Verarbeitung und das Resultat sehr gut.

Als Abschließende Maßnahmen wurden im Bereich des Fahrwerkes noch die Pigmente genutzt die ich auch für die Farbgebung des Bodens nutzte.

Zum Schluss wurde alles mit einem Ultramatten Klarlack versehen.





Das Diorama:


Hier wollte ich eine Szene im März 1945 darstellen. Als Inspiration diente mir eine tolle Dokumentation auf dem Kanal ‘‘Zeitreise Seelower Höhen‘‘. Ich nahm dort Bezug auf die vielen kleinen ‘‘Gegenstöße‘‘ der deutschen Armee an der Oderfront bei Küstrin.

Schnell war mir klar dass hier eine gemauerte Scheune als Szenerie dienen sollte. Also nahm ich wieder einmal meinen 3d Drucker zur Hand und druckte mir einen Teil der Scheune wie ich sie im Kopf hatte. Dazu wurden noch Kleinteile wie Fensterrahmen, Türschlösser, Handläufe, eine Schwengelpumpe samt Eimer, eine Bank und eine alte Karre erstellt und ausgedruckt.

Nun lotete ich die genauen Maße auf einem Blatt Papier aus und begann mit dem Bau des Rahmens aus Styrodur und Balsaholz.

Ich bemalte die Scheune mit einer Art Wischtechnik. Ich nahm hierzu einen hellen rötlichen Ton und bemalte damit die Scheune. Dazu kamen noch weitere Farben wie grau, ein abgeschwächtes blau und Brauntöne. Nun bekam die gesamte Scheune ein Washing aus verdünntem Braun. Jetzt ließ ich das Washing aber nicht trocknen sondern nahm mir einen nicht fusselnden Lappen und wischte einfach über das gesamte Modell. Hierbei konzentrierte ich mich mehr auf die Bereiche, die naturgemäß einer stärkeren Beanspruchung durch das Wetter ausgesetzt waren. Man bekommt so einen tollen realistischen abgenutzten Effekt zu Stande.



Nun wurde alles wieder mit verschiedenen Ölfarben gealtert. Dazu wird etwas Ölfarbe auf bestimmte Punkte aufgebracht und dann mit einem gestutzten Pinsel (ich nenne sie Szymikanische Pinsel) nach unten so lange verstrichen bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Nun bemalte ich alle anderen Kleinteile wie die Karre, Bank usw.

Nach der abschließenden Versiegelung wurde die Scheune mit dem Unterbau ‘‘verheiratet‘‘. Hier sieht man dann ob man im Vorhinein gute Arbeit bei der Planung gemacht hat. Gerade weil die Scheune ja leicht abgewinkelt auf dem Rahmen steht.



Jetzt begann ich damit die Bodenstruktur zu gestalten. Hier kam Vogelsand und Heilerde zum Einsatz. Nachdem der Boden versiegelt wurde, begann ich mit dem Auftrag der Pigmente. Ich verwendete hier verschiedene Brauntöne die ich mischte um eine schöne und unregelmäßige Farbgebung zu erhalten. Nun wurde noch Statik Gras aufgebracht und anschließend mit Ölfarben bearbeitet um einen schönen grauen und tristen Untergrund zu schaffen.



Nachdem auch die einzelnen Steine bemalt waren wurden alle Kleinteile aufgeklebt und der Rahmen schwarz bemalt.

Abschließend erhielt Alles einen leichten Nebel mit Buff.



 

Die Figuren:


Bei den Figuren griff ich auf ein Set von White Stork Miniatures und eine STL Datei eines unbekannten Herstellers zurück. Die Datei bestand aus 1/35 Figuren die ich einfach runterskalierte und ausdruckte.



Jetzt wurden alle Figuren mit Acryl bemalt. Dies ist immer sehr Zeitaufwändig, macht aber Spaß wenn man nebenher Musik hört oder einen interressanten Podcast laufen lässt.



 

Fazit:


Mir hat der Bau des Dioramas riesigen Spaß gemacht. Es gab eigentlich keinerlei Probleme. Der Bausatz von Dragon ist einfach hervorragend und mit den Zurüstsets lassen sich viele tolle verschiedene Fahrzeuge darstellen.

Die Figuren von Whitestork sind ebenfalls richtig gut und so macht das Bemalen gleich viel mehr Spaß.

Ich werde in Zukunft viel mehr eigene Bauwerke am Computer entwerfen denn es ist toll Solche dann auf dem Diorama zu sehen und zu wissen dass es Unikate sind.



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