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Die Zeitbeschleunigungsmaschine: Der Dörrautomat

von Stefan Szymanski Mai / 2024




Obwohl ein Dörrautomat eigentlich dafür gedacht ist, diverse Lebensmittel wie Gemüse, Kräuter oder Fleisch zu trocknen, indem dieser ähnlich wie ein Backofen mit einer trockenen Umluftfunktion arbeitet, eignet sich dieser auch hervorragend für den Modellbau. So kann man sich diese trockene Umluftfunktion zu Nutze machen, um diverse Trocknungszeiten erheblich zu verkürzen.

Natürlich könnte man dafür auch den heimischen Backofen nutzen, nur ist es nicht wirklich ratsam ein reines Küchengerät, welches der Essenszubereitung dient, für diverse Tätigkeiten des Modellbaus u.a. auch mit Lösungsmitteln zu nutzen. Da könnte der eine oder andere Ehestreit vorprogrammiert sein. Gesundheitliche Bedenken müssen dabei wohl nicht betont werden.

Wir haben uns also schon vor geraumer Zeit einen separaten kleinen Dörrautomaten zugelegt, der ungefähr über die Größe/  Abmaße einer herkömmlichen Mikrowelle verfügt und damit die meisten Arbeiten im kleinen Maßstab abdeckt. Natürlich sind solche Automaten in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Zusatzfunktionen erhältlich, nur sollte man dies auch mit den eigenen Bedürfnissen und Preisvorstellungen abgleichen. So bewegt sich z.B. ein Automat unserer gewählten Kategorie in einem ungefähren Preissegment von 60 Euro.


(Im kleinen Maßstab passt auch das ganze Modell in unseren Dörrautomaten)

 


Aber was macht nun diesen Dörrautomaten für den Modellbauer so wertvoll? Jeder kennt bestimmt die Phasen, bei denen man bei bestimmten Arbeitsschritten durch benötigte Trocknungszeiten erheblich ausgebremst wird. So benötigen bestimmte Lacke zum Durchtrocknen fast 24 Stunden. Bei Ölfarben verhält es sich noch extremer, wobei hier Trocknungszeiten über mehrere Tage nicht unüblich sind. Dies kann man noch auf viele andere Tätigkeiten ausbauen, sei es das Setzen von Filtern, Washings etc. oder auch nur das Abtrocknen von Holzleim oder frisch aufgebrachten Pigmenten mit Pigment-Fixer. Bei nahezu allen Arbeiten lassen sich durch den Dörrautomaten die Wartezeiten erheblich(!) eingrenzen. Wichtig dabei ist nur, mit der passenden Temperatur zu arbeiten, die man an den Automaten im Vorfeld genau einstellen kann. So sollten hier die 55° Celsius nie überschritten werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass diverse Kunststoffe oder Harze aufweichen.


(Bei den meisten Geräten lassen sich Temperatur und Timer genauestens einstellen)



Wie weit lassen sich nun beim Dörrautomaten die Trocknungszeiten verkürzen? Geht man z.B. davon aus, dass ein guter Klarlack ungefähr 24 Stunden zum Durchtrocknen benötigt, so kann man die Wartezeit mit Automat und passender Temperatur (also ca. 55° Celsius) auf nur noch 3-4 Stunden eingrenzen.

Gerade bei Ölfarben spielt ein Dörrautomat sogar extrem seine Vorteile aus. Ich arbeite sehr viel mit Ölfarben, gerade im Bereich der Alterung und Figurenbemalerei. Benötigte ich früher nach dem ersten Grundanstrich einer Figur eine Trocknungszeit von ungefähr 2-4 Tage(!), so wird dies mit Hilfe des Automaten auf 10-12 Stunden abgekürzt. Man kann z.B. die Figuren einfach über Nacht in den Automaten stellen und direkt am nächsten Morgen mit der Arbeit weitermachen. Ein extremer Vorteil, den man nicht mehr missen will. 


(Gerade bei Arbeiten mit Ölfarben bei der Figurenbemalerei nahezu unverzichtbar)

 


Zusammenfassend hat sich der Dörrautomat bei uns zu einem wirksamen Werkzeug entwickelt, welches man immer wieder bei bestimmten, unterschiedlichen Arbeitsschritten zum beschleunigten Abtrocknen hervorragend gebrauchen kann. Und auch hier sollte man die eher überschaubaren Anschaffungskosten nicht scheuen, da diese Kosten die dabei stark verkürzten Wartezeiten mehr als aufwiegen.

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